2020-21_Gemeindeinfo_Dezember_Januar
Ein Pl doyer für offene Grenzen
Konkret bitten die Bürgermeister den bayeri- schen Ministerpräsidenten, gemeinsammit der Politik in Oberösterreich weiterhin „nach Lö- sungen zu suchen, die dem gemeinsamen Ge- danken von Freiheit und Sicherheit Rechnung tragen, aber im Alltag auch praktikabel sind und zumindest einen ‚Kleinen Grenzverkehr‘ zulassen.“ Gemeinsames Treffen von Bürgermeistern von beiden Seiten der Grenze am bayerisch- oberösterreichischen Grenzübergang Bad Füssing-Obernberg am Inn: Die Rathaus- chefs fordern, dass der„Kleine Grenzver- kehr“ auch in den kommendenWochen und Monaten möglich bleibt.
schreiben die Rathauschefs. Nach Worten des Bürgermeisters Tobias Kurz gibt es in der Region unzählige Grenzpendler, denen durch die zu- nehmende Abschottung Nachteile entstehen. Auch in den wichtigen Bereichen Bildung und Gesundheitsversorgung seien aufgrund der aktuellen Regelungen Einschränkungen ein- getreten, die die gewohnt gute Versorgung für die Bevölkerung gefährden. Aktuelle Vorschrif- ten führten bereits jetzt auch zu einer starken Benachteiligung der bayerischen Betriebe und damit zu großen Umsatzeinbußen.
Im Zuge des Corona-Infektionsgeschehens nimmt die Politik auch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Europa immer wieder in den Blick. Gemeinsam mit acht weiteren Rat- hauschefs aus dem Landkreis Passau und Ober- österreich hat sich Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz an Ministerpräsident Markus Söder gewandt. Das Ziel: neue mögliche Grenzschlie- ßungen im Herzen Europas zu verhindern.
„Es braucht gemeinsame Lösungen, damit unse- re Grenzen wieder zu offenen Grenzen werden“,
Ohne Gäste keine Umsätze: Bad Füssing fordert mehr Geld für Einzelhandel und Betriebe
40 Jahre im Dienst der Gemeinde
kommen dürfen, fehlen diese Umsätze. „Die vom Bund für den November zugesagten Hilfen für Betriebe, die unmittelbar von der Schließung betroffen sind, betrachten diese Besonderheit der touristischen Standorte nicht“, heißt es in dem Brief an den Minis- ter, und weiter: „Viele der Geschäfte haben deshalb, obwohl sie eigentlich weiter öffnen dürften, ihren Betrieb schließen müssen. Damit wir für die Zeit nach Corona die für den ländlichen Raum dringend notwendige Wirtschaftskraft und die damit verbunde- nen Arbeitsplätze erhalten können, benö- tigen auch diese zwar nicht explizit, aber faktisch von der Schließung betroffenen Betriebe dringend Unterstützung.“
Bad Füssing fordert vom Freistaat Bayern mehr Unterstützung für den lokalen Ein- zelhandel im Kurort. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bayerischen Heilbäder- Verbandes, Altbürgermeister Alois Brundo- bler, und dem Vorsitzenden des Kur- und Gewerbevereins, Maximilian Fuchs, hat Bür- germeister Tobias Kurz Bayerns Wirtschafts- minister Hubert Aiwanger nach Bad Füssing eingeladen, damit dieser sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort macht. Das Hauptproblem schildern die Bad Füs- singer Verantwortlichen in einem Brief: Bad Füssings Geschäfte leben zum großen Teil von den Gästen. Weil aber keine Gäste
Elisabeth List ist beinahe schon ein „Urge- stein“ im Bad Füssinger Kurhaus: Seit dem 1. Oktober 1980 versieht sie dort an der Garderobe ihren Dienst. Bürgermeister To- bias Kurz gratulierte der langjährigen Mit- arbeiterin jetzt zum 40. Dienstjubiläum.
Gemeinde-Info Bad Füssing Dezember 20/Januar 21 13
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